Im Juli 2025 verzeichnete der stationäre Einzelhandel in Bayern einen spürbaren Rückgang der Umsätze in mehreren Branchen. Während die Gesamtentwicklung im ersten Halbjahr noch positives Wachstum zeigte, brachen im Juli insbesondere Segmente wie Elektronik, Heimwerkerbedarf sowie Textilien ein. Diese unerwartete Abschwächung wirft Fragen zur Stabilität des stationären Handels auf.
Obwohl der Gesamtumsatz des stationären Einzelhandels in Bayern im ersten Halbjahr 2025 nominal um 2,6 Prozent und real um 1,1 Prozent zulegte, war das Wachstum nicht gleichmäßig verteilt. Während der Lebensmittelhandel moderat zulegte, litten Non-Food-Sektoren deutlich – insbesondere Elektronik, Medien und Heimwerkerartikel, die teils zweistellige Rückgänge verzeichneten. Dies gilt als deutlicher Kontrast zur insgesamt robusten Entwicklung des ersten Halbjahres.
“Ein unerwarteter Dämpfer im Juli – der stationäre Handel steht unter Druck“
Der Rückgang im Juli 2025 ist nicht nur ein temporäres Phänomen. Händler berichten, dass steigende Betriebskosten, schwache Konsumentenstimmung und der fortgesetzte Trend zum Online-Kauf zunehmend auf den stationären Umsatz drücken. Eine aktuelle Umfrage unter Handelsunternehmen zeigt, dass ein großer Teil der Händler für das verbleibende Jahr sinkende oder stagnierende Umsätze erwartet.
Im Gesamtjahr 2025 rechnet der Einzelhandel in Deutschland – laut HDE – zwar weiterhin mit einem nominalen Umsatzplus von 2 Prozent und einem realen von etwa 0,5 Prozent. Dennoch könnte dieser positive Ausblick durch die negativen Juli-Zahlen in Bayern deutlich getrübt werden. Der stationäre Einzelhandel steht vor der Herausforderung, sich neu zu positionieren und stärker auf lokale Faktoren, Erlebniskauf und Service zu setzen, um dem Online-Druck standzuhalten.
